09.05.2023
In einem offenen Brief (abrufbar hier) vom 22.03.2023 fordern Experten aus Forschung, Wissenschaft und der Tech-Branche der ganzen Welt eine mindestens 6-monatige Entwicklungspause von Künstlicher Intelligenz (KI), die leistungsfähiger ist als „GPT-4“. Ist dies nicht zeitnah realisierbar, so schlagen die Verfasser vor, dass die Regierungen eingreifen und ein Moratorium verhängen.
Die Forderung begründen die Verfasser damit, dass ihrer Meinung nach „KI-Systeme mit einer dem Menschen ebenbürtigen Intelligenz tiefgreifende Risiken für die Gesellschaft und die Menschheit darstellen.“
Der Vorstandsvorsitzende des Berufsverbandes der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD), Thomas Spaeing, unterstützt zu 100% die Ansicht der Verfasser, dass zur Zeit weder die notwendige Planung noch das nötige (Risiko-)Management stattfinden, welche aktuell in Bezug auf KI-Entwicklung nötig wären. Er verweist ausdrücklich auf den im offenen Brief angeführten Umstand, dass es mittlerweile Niemandem mehr möglich sei, die immer mächtiger werdenden künstlichen Intelligenzen zu verstehen und zuverlässig zu kontrollieren bzw. zu prüfen.
Gefordert wird allerdings keine generelle Abkehr von der KI-Entwicklung, sondern eine Trainings-Pause, die genutzt wird, um bspw. Sicherheitsprotokolle zu entwickeln, die wiederum von unabhängigen, fairen Experten kontrolliert werden können. Werden diese Protokolle eingehalten, so soll dies die zweifelsfreie Sicherheit eines Systems bekräftigen und unberechenbare Black-Box-Modelle verhindern.
In dieser Pause sollen KI-Entwickler und Regierungen gemeinsam u.a. auch klären wie mit Schäden, die eine KI verursacht, künftig umgegangen werden soll.
Zu den Unterzeichnern des offenen Briefes gehören u.a. Apple-Mitgründer Steve Wozniak, Tech-Milliardär Elon Musk und Pioniere der KI-Entwicklung wie Stuart Russel. Bereits 30.000 Unterschriften wurden gesammelt, verifiziert wurden davon aktuell schon 27.565 (Stand Dienstag, 09.05.2023, 12:00 Uhr).