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Untersuchung zur wirtschaftlichen Bedeutung von Datenschutzbeauftragten

Das französische Arbeits-, Beschäftigungs- und Gesundheitsministerium hat rund 3.600 Unternehmen befragt, ob und inwieweit sich die Bestellung eines Datenschutzbeauftragten auf ihre wirtschaftliche Lage auswirkt.

Mithilfe eines Fragebogens wurde ermittelt, welche wirtschaftlichen Vorteile die Anwesenheit eines Datenschutzbeauftragten für Unternehmen hat. Zusätzlich zur Studie wurden Interviews mit Datenschutzbeauftragen durchgeführt, die von der französischen Vereinigung der Datenschutzkorrespondenten vorgeschlagen wurden. Dies sollte die Einschätzungen der Unternehmen in den Fragebögen bestätigen.

Laut der Studienergebnisse haben Unternehmen mit betrieblichen Datenschutzbeauftragten eine deutlich höhere Auftragsquote bei öffentlichen Ausschreibungen, Vorteile bei der Sanktionsvermeidung und der Vermeidung von Datenlecks sowie eine höhere Effizienz der unternehmensinternen Datenverwaltung.

Cyberabgriffe verursachen erhebliche Kosten, denen nachweislich durch die Anwesenheit eines Datenschutzbeauftragten vorgebeugt wird. Bei der Vermeidung von Sanktionen fürchten die Unternehmen aber weniger die Bußgelder, sondern vielmehr die Auswirkungen auf das Ansehen des Unternehmens.

Darüber hinaus wurde ermittelt, dass eine datenschutzgerechte Datenminimierung die Betriebskosten senken und die IT-Sicherheit stärken kann.

Datenschutzbeauftragte berichteten, dass es tendenziell eher in größeren Organisationen möglich ist, Sanktionen und Datenschutzverletzungen zu vermeiden, sowie in denen mit einer positiven Compliance-Haltung. Die in größeren Organisationen beschäftigte DSB erhalten oft mehr Ressourcen für die Aufgaben rund um den Datenschutz.

Thomas Spaeing

Gründer und Geschäftsführer der ds²-Unternehmensberatung für Integrierten Datenschutz, Vorstandsvorsitzender des Berufsverbands der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD), Vorstandsmitglied BFB, Gründungspräsident EFDPO, Brüssel.
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